Nur wer seine Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft. (Wilhelm von Humboldt)
Ein Partnerschafts-Projekt von und mit Melchinger Bürgerinnen und Bürgern.
Das Projekt „WIR sind GESCHICHTE“ wurde im Jahr 2018 erdacht und angestoßen.
Die Grundidee des Projekts, ist die Er- und Aufarbeitung eines kollektiven Dorfgedächtnisses, durch Überführung eines kommunikativen Alltagsgedächtnisses in ein kulturelles bleibendes Gedächtnis. Ferner, dass ein Dorfmuseum vom reinen Anschauungsort zu einem Museum mit aktiven und interaktiven Komponenten vitalisiert und weiterentwickelt wird und an der gesellschaftlichen Entwicklung der Digitalisierung teilnehmen kann. Das Projekt soll gegenwärtige Beschäftigung mit der Vergangenheit provozieren. Über diese Beschäftigung soll in der Dorfgemeinschaft ein Bewusstsein über das Eigene und die unverwechselbaren spezifischen Merkmale und Besonderheiten des Ortes entstehen. Im besten Fall ein Diskurs, auch über die Zukunft.
In narrativ, autobiografischen Interviews, haben wir die subjektive Erlebenswelt der Befragten zum Vorschein bringen wollen, sie fassbar machen für die Nachwelt. Kein wissenschaftliches Projekt, sondern vielmehr eine Umarmung und Mutmachung für ein Dorf, dass in einer Zeit zunehmender Polarisierung und Urbanisierung direkt am Albtrauf, wie viele Dörfer seinen Weg zwischen Erhalt und Entwicklung sucht. Ein Projekt eines Theaters, dass seine Arbeit auch als ein Spiegel für die Welt begreift. Vielleicht ist hier ein kleines Erinnerungsarchiv entstanden, aus dem man Schöpfen kann, um Zukunft zu gestalten. Der gemeinsame Ausgangspunkt war einzig Melchingen. Das Aufwachsen, oder Ankommen, das Leben, das Verarbeiten und auch die Wünsche an die Zukunft dieses Lebensmittelpunktes.
Niemand dachte 2018 an eine Pandemie, die 2020 über uns hereinbrechen würde und unser doch noch sehr analoges Leben mit ungeheurer Wucht zunehmend in die Digitalisierung treibt.
Umso beglückter sind wir nun, dass wir unsere von Chronisten aufgeschriebenen und im Dorfmuseum sich gegenständlich befindlichen Dorfgeschichte Melchingens, um drei weitere digitale Bausteine durch diese Homepage, die aufgezeichneten Interviews und den Dokumentarfilm bereichern können.
Projektteam: Bastian Barth, Waltraud Barth-Lafargue, Christian Burmeister-van Dülmen (Idee und Konzept), Georg Kistner (Künstlerische Projektleitung), Horst Lamparth, Ulrike Schäfer
Was ist die Melchinger Geschichte? Ist sie so, wie man sie nachlesen kann? Sicher auch, aber viele haben vieles ganz unterschiedlich erlebt. Und gerade dieses subjektive Erlebnis eines jeden selbst ist Teil der Geschichte. Jeder prägt Melchingen auf seine eigene Art und Weise, zumindest solange er lebt. Wir wollen gerne die subjektiven Erlebnisse sammeln und als kollektives Dorf-Gedächtnis für die nachfolgenden Generationen dokumentieren und erhalten.
Der Innovationsgehalt besteht in der grundsätzlichen Aufarbeitung eines kollektiven Dorfgedächtnisses, durch Überführung eines kommunikativen Alltagsgedächtnisses in ein kulturelles bleibendes Gedächtnis. Ferner kann ein Dorfmuseum vom reinen Anschauungsort zu einem Museum mit aktiven und interaktiven Komponenten vitalisiert und weiterentwickelt werden. Das Projekt provoziert gegenwärtige Beschäftigung mit der Vergangenheit. Über diese Beschäftigung soll in der Dorfgemeinschaft ein Bewusstsein und ein Diskurs über das Eigene und die unverwechselbaren spezifischen Merkmale und Besonderheiten des Ortes entstehen. Diese Sammlung und Reflexion der Vergangenheit wird letztendlich zum Fundus der Zukunftsgestaltung.
Das Konzept ist in unterschiedlichsten Zusammensetzungen auf jedwede Dörfer im ländlichen Raum übertragbar und in ein programmatisches Förderprogramm für Dorfmuseen hinsichtlich kultureller Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen übersetzbar. Es soll Menschen im ländlichen Raum motivieren ihre Geschichte selbst in die Hand zu nehmen. Damit ist dieses lnitiationsprojekt der Zielsetzung des Bundes in besonderem Maße dienlich.
Ein Projekt gefördert von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Rahmen des Förderprogramms „LandKULTUR – Kultur und Teilhabe in ländlichen Räumen“.