Von Raymond Cousse / Gastspiel von Karheinz Schmitt
»Das Spiel ist eine simple Abfolge von Momentaufnahmen zwischen Leben und Tod.« Raymond Cousses
»Immer sagte man zu mir, ich soll hinaufgehen meine Schulaufgaben machen, wenn die Leichenwagen bei uns vorbeifuhren.«
In KINDEREIEN erzählt uns ein Junge vom Aufwachsen in einem Dorf nahe Paris. Die schauerliche Nachkriegsgesellschaft der Erwachsenen versteckt sich hinter ihrer Maske aus Prüderie und Pragmatismus. Bedingungslose Archetypen versuchen, den Jungen zu einem funktionierenden Teil des Systems zu formen. Doch der Heranwachsende gerät immer tiefer in diese Welt der Sexualität und der Machtspiele, die ihn umgibt, und erahnt, dass das Leben komplizierter ist, als es die Älteren zugeben. In Raymond Cousses‘ komödiantisch-düsterem Monodram schlüpft ein Schauspieler in alle Rollen. Im Stil einer theatral-poetischen Schauerromanze zeichnet Regisseur Stefan Rogge das Bild einer surrealen, morbiden Erwachsenenwelt, aus der das staunende Kind versucht, einen Sinn zu ziehen.
Studentenmagazin Marburg: » »Kindereien« ist eine One-Man-Show. Das klingt nach einschläfernden Monologen, Selbstgesprächen und schlecht gespielter Zerrissenheit einer Figur, die, in schwarz gekleidet, über die Bühne hüpft. »Kindereien« überrascht in dieser Hinsicht. Statt den Zuschauer zu berieseln, wird er schon vor Beginn des Stückes in dieses mit einbezogen. (…) Immer wieder wird auf das Publikum Bezug genommen. Mal werden einzelne Zuschauer direkt angesprochen, dann wird aus dem Publikumsraum plötzlich ein Klassenraum. Hauptdarsteller und die Besucher vollführen eine Art Duett, was für viele spontane und improvisierte Momente sorgt. (…) »Kindereien« behandelt sehr schwere und ernste Themen mit einem sehr leichten und humorvollen Ansatz.« Patrick Scheuermann
Erschienen bei Hartmann & Stauffacher GmbH – Verlag für Bühne, Film, Funk und Fernsehen
Es spielt: Karlheinz Schmitt
Inszenierung: Stefan Rogge
Dauer: 90 Minuten