Schwäbisch à la carte
Todesmutig stürzen sich Wolfram Karrer und Gerd Plankenhorn in die Kochtöpfe Schwabens, verkosten regionale
Spezialitäten und gucken weit über den Tellerrand hinaus – musikalisch vertont, geschnitten oder auch am Stück.
Schwäbische Kleinkunst mit Biss und pikanter Musik! Dafür werfen sich die beiden ins „Häs“ und kochen ums Überleben.
Gesänge zu Speis und Trank – Die Liebe zum Ländle geht eben manchmal durch Mark und Bein!
Pressestimmen
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Wolfram Karrer und Gerd Plankenhorn setzten unter der sehr offensichtlich mehr als gelungenen Regie von Heiner Kondschak darauf, dass man ihnen auch wirklich zuhört. Und wer sich darauf einließ, wurde mehr als bloß satt. Der genoss dabei einen Gang nach dem anderen, unausgesetzt alles, wirklich alles, was man sich auf der Speisekarte des gehobenen Humors wünschen kann. Man genoss Doppelbödigkeiten, Hinterhältigkeiten, Abschweifungen, regelrechte Umwege, Boshaftigkeiten, Streicheleinheiten, auch einmal einen gezielten Schuss knapp daneben, zarte, ja zärtliche Andeutungen ebenso wie mächtige Kalauer vom Zuschnitt eines Rostbratens. Und bei aller Fülle und schauspielerischer Präsenz, mit der Gerd Plankenhorn und Wolfram Karrer schnippelten, schmorten, kochten, brieten, war – und das will etwas heißen bei der allgemeinen Qualität, die bei ihnen so absolut selbstverständlich daherkommt- , die Musik doch die vielleicht allerbeste Zutat dieses großartigen Abends in der kleinen schwäbischen Küche, die am Ende erkenntnistechnisch eben auch so eine Art große Welttheater ist. Ein Welttheater mit Musik. Und mit Rappern, die den Mehlmotten-Wrap ums Kraut wickelten oder in Heidenheim einen Flamenco heraushauten, den man garantiert auch in Sevilla auf Anhieb verstanden hätte, selbst wenn einem dort der Titel „Spätzle ghörad gschabt“ womöglich ein wenig spanisch vorgekommen wäre. (Manfred F. Kubiak)
Heidenheimer Zeitung, 14.12.2024
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So manches Gericht, das Gerd Plankenhorn und Wolfram Karrer servierten, war schmackhaft. Die Zutaten, die Regisseur Heiner Kondschak zusammengeworfen hat, haben Biss, sind pikant und manchmal deftig. Das eine oder andere liegt auch schwer im Magen. Die altbewährten Rezepte werden mit schwarzem Humor und großer Musikalität aufgepeppt. Egal ob spanische Gitarrenmusik, französische Chansons oder treibenden Rap – die beiden Vollblutkünstler bereiten zur Freude der Fans so manches klingende Süppchen zu. Nach zwei schmackhaften Stunden mit einer Prise Tiefgang und einem Schlag Slapstick obendrauf gingen die Besucher jedenfalls satt nach Hause.
Fellbacher Zeitung, 26.02.2018
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„Die Liebe zur Brezel, die Leidenschaft für Spätzle und der Kartoffelsalat „scheee schlonzig und a bissle warm“ – das ist an schwäbischer Unterhaltungsthematik alles nicht neu. Genauso wenig Laktoseintoleranz. Und doch haben Plankenhorn und Karrer mit diesen altbewährten Zutaten ein ganz neues Rezept kreiert. Platt? Von wegen. Nicht nur mit Witz und Charme greifen die beiden bekannte Klischees auf, sondern auch mit überraschend skurrilen Ideen. Eine bunte Mischung – die sich auch in der Musik wiederfindet. Vom tragischen Chanson bis zum energievollen Rap. Als Schauspieler und Musiker bilden sie ein tolles Duo. Einfach wunderbar schräg.“
Reutlinger Generalanzeiger, 29.04.2017
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„Das Theater Lindenhof in serviert seinen Zuschauern mit dem "Gaisburger Marsch" ein lachmuskelstrapazierendes Menü. Und wie so oft, wenn der Vollblutmusiker Heiner Kondschak beim Lindenhof Regie führt, ist das, was er da in einem Topf zusammen rührt, schräg, skurril und superkomisch. Ob der Mehlmotten-Stabreim oder der zur Melodie von James Browns Sexmachine-Hit vertonte Spätzlemaschehn-Song, ob der Diskurs über Gluten-Unverträglichkeit und Laktose-Intoleranz, über Low-Carb und vegane Ernährungsweise, die Legende von der Brezel oder die Herkunft des Namens "Gaisburger Marsch", da war alles mit reichlich Humor gewürzt und immer die richtige Prise Musik drin. Der Beifall des Publikums, das nach einem Nachschlag verlangte, lässt den Schluss zu: Wenn’s um bekömmlich Satirisches geht, gibt’s im Lindenhof einmal mehr haute cuisine.“
Schwarzwälder Bote, 03.05.2017