Malerei von Imed Ben Tahar
Imed Ben Tahar ist ein Wanderer zwischen zwei Welten. Dem Tunesien seiner Kindheit dort, dem Deutschland des Erwachsenen Familienvaters hier.
Seit frühester Kindheit hat Imed Ben Tahar gemalt. Aufgewachsen im tunesischen Souk Lahad, einem kleinen Oasenstädtchen am Rande der Sahara, stieß der junge Künstler damals freilich auf mäßige Begeisterung in seinem Umfeld. „Kunst, zumal bildende Kunst, war nicht sonderlich angesehen“, sagt er im Rückblick. Was ihn jedoch nie davon abgehalten hat weiter zu malen und sich im Lauf der Zeit verschiedene Techniken anzueignen.
Seine kindliche Faszination speiste sich aus Neugierde: „Die Malerei war ein Rätsel für mich, ein Spiel mit unendlichen, wandelbaren Möglichkeiten. Und der Weg, über die Malerei die Welt zu entdecken, hat mich nicht mehr losgelassen.“
In Souk Lahad fehlte dem Heranwachsenden die künstlerische Offenheit. Er fühlte sich eingeschränkt und besuchte zunächst in Tunis ein Touristikinstitut. Anschließend leitete er im Süden Tunesiens Führungen durch die Wüste und kam auf diesem Wege 1995 nach Tübingen.
Auch hier, in der Fremde, blieb die Malerei lange Zeit Bestandteil seines Lebens, bis er sich ihr schließlich ganz verschrieb.
Stille, Weite, Raum, das sind die Themen, die Imed Ben Tahar aus seinem Heimatort am Rande der Wüste, in den Norden mitgebracht und für sich bewahrt hat. Die Prägung durch die Kultur, in der der Künstler aufgewachsen ist, fließt ein in seine Bilder, die dem Betrachter eine besondere Haltung und Lebensgefühl vermitteln. Fremd und vertraut zugleich. Beim Schauen stellt sich Ruhe ein, wenn nicht gar Beruhigung, Entschleunigung. Die schrundige, glatte, pastose oder samtige Bildfläche bietet dem Betrachter dennoch viele Anreize, um den Bildraum langsam zu ertasten, zu verweilen und dabei auch ein wenig von sich selbst zu entdecken.
Imed Ben Tahar lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Tübingen.
Mehr unter: www.imedbentahar.de