Irene Scherer & Welf Schröter sind die Mit-Begründer:innen des Löwenstein-Forschungsvereins in Mössingen. Mit viel Engagement haben Sie Kontakt zu der ehemals Mössinger Unternehmerfamilie Löwenstein hergestellt, die während der NS-Zeit emigrieren musste. Die Gebrüder Felix und Artur Löwenstein führten von 1919 bis zur Vertreibung und Enteignung (Zwangsverkauf) durch die Nationalsozialisten im Jahr 1936 das Unternehmen Pausa, das mit seinen modernen Stoffen von inzwischen berühmten DesignerInnen und seiner modernen Drucktechnik Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Pausa war eng mit dem künstlerischen Wirken des Bauhauses in Weimar und Dessau verbunden. Das zeigen Briefwechsel der Löwensteins mit dem Initiator des Bauhaus-Konzeptes, Walter Gropius oder die Anwesenheit von Ljuba Monastirskaja. Diese Künstlerin war von 1929 bis 1932 als Leiterin des künstlerischen Ateliers, des Entwurfsbüros, bei der Pausa in Mössingen tätig. Heute wird sie von der Kunst- und Designgeschichtsschreibung als eine der großen Bauhaus-Frauen gefeiert. Dies zeigt auch die von Walter Gropius angestoßene Präsentation von Pausa-Stoffen auf der Pariser Weltausstellung im Mai 1930.
Die Geschichte der Brüder war verdrängt und vergessen worden. Der Löwenstein-Forschungsverein will – in Zusammenarbeit mit den Nachkommen der Brüder – Artur und Felix Löwenstein würdigen und die Pausa-Tradition wieder freilegen und pflegen.
Die ErzählBar mit Irene Scherer und Welf Schröter fand am 20. Juni 2021 statt. >>Die Aufzeichnung steht auf unserem YouTube Kanal.
Ein Projekt im Rahmen von Trafo – Modelle für Kultur im Wandel
Die ErzählBar live & online des Theater Lindenhof wird realisiert im Rahmen des Projekts STADT.LAND.IM FLUSS.
STADT.LAND.IM FLUSS. ist ein Sonderprojekt im Rahmen des Projekts LERNENDE KULTURREGION SCHWÄBISCHE ALB im Programm TRAFO – MODELLE FÜR KULTUR IM WANDEL, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes.
TRAFO– Modelle für Kultur im Wandel
Das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt von 2016 bis 2020 sechs modellhafte Transformationsvorhaben in den Regionen Oderbruch, Südniedersachsen, in der Saarpfalz und auf der Schwäbischen Alb, die exemplarisch für die Herausforderungen in ländlichen Räumen stehen.
Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb
ist ein Transvormationsvorhaben auf der Schwäbischen Alb in dem sich mehrere Museen, Theater und Festivals zu vier Kulturwerkstätten zusammengefunden haben. Gemeinsam entwickeln sie neue Kulturangebote und Formate, um sich noch stärker für ihr Umfeld, den ländlichen Raum, zu öffnen. Das Projekt „Lernende Kulturregion Schwäbische Alb“ wird gefördert in „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
LEADER Baden-Württemberg
LEADER steht für »Verbindungen zwischen Aktionen zur ländlichen Entwicklung« (franz. «liaison entre actions de développement rural»). Die in ausgewählten Regionen verfügbare Förderung beabsichtigt eine aktive und gezielte Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verbänden und Institutionen. Der methodische Ansatz ermöglicht den Menschen vor Ort, regionale Prozesse mitzugestalten, lokale Stärken auszubauen und neue, innovative Wege zu erproben, um auf Herausforderungen im ländlichen Raum zu reagieren.