Ein musikalisches Bühnenspiel über das Bauhaus

Von Wolfgang  Schnitzer und Stefan Hallmayer

Innovation braucht Vielfalt. Das haben die Gründer der Bauhausschule schon vor einhundert Jahren erkannt. Nicht der Einzelne ist genial, sondern Teamfähigkeit, Kollektivkraft und das Zusammentreffen verschiedener Kompetenzen führen zu Genialität und größtmöglicher Innovationskraft. Im Prinzip Coop begeben sich Musiker, Schauspieler, Licht und Tonkünstler gemeinsam auf künstlerische Spurensuche. Dem Charme des Formulierens der Utopie verfallen, untersuchen sie ihren Klang. Interviews von Walter Gropius werden Musik. Text, Bild und Ton fließen ineinander. Impulse werden transformiert. Unter Verwendung einfachster Materialien entsteht in Verknüpfung mit modernster Technik ein bewegendes Klangbild der Utopie.

Das Prinzip Coop bildet den Auftakt in unser Jubiläumsjahr 100 Jahre Pausa100 Jahre Bauhaus. Anlässlich des Jubiläums in 2019 werden wir ein Festivalprogramm erarbeiten in dem wir die materiellen und immateriellen Schätze des Gesamtkunstwerkes Pausa, das ein beispielloses Abbild hundertjähriger deutscher Geschichte darstellt, ihre Stoffe und ihre Geschichten sicht-, hör- und erlebbar machen. Mit Ausstellung, Musik, Theater und weiteren Formaten möchten wir die Vergangenheit spielerisch und künstlerisch erforschen und den Akteuren von früher eine Stimme geben. Wir möchten auf der Bühne die lebendigen Geschichten hinter der Geschichte erzählen, den Ideen und Utopien einen Klang geben und der künstlerischen Produktion einen Raum. Mit der Eröffnung des Kulturherbsts am 14. September in der Bogenhalle beginnt diese Reise.

Dauer: Ca. 1 Stunde
Klang & Komposition: Wolfgang Schnitzer
Wort: Stefan Hallmayer
Bild: Michael Armingeon
Mit: Sven Edler-Schlagzeug, Steffen Hollenweger-Bass
Premiere: 29.09.2017, Pausa Mössingen

Besucherinfo: Auf dem Infoblatt (PDF) finden Sie wichtige Infos zum Veranstaltungsort, Hallenöffnung usw.

Pressestimmen

  • Ein inszeniertes Hörstück von Wolfgang Schnitzer und Stefan Hallmayer" feierte in der Pausa in Mössingen Premiere – und setzte die Bauhausidee, verschiedene Künste zu einer Einheit zusammenzuführen, ausdrucksstark um. Das Publikum bekam bei der Premiere weder Komisches noch Leichtes geboten, sondern etwas Experimentelles, auf das es sich einlassen musste. Die Performance haben die fünf Künstler gemeinsam, sozusagen im "Prinzip Coop", auf die Beine gestellt: Es sind Theatermacher Stefan Hallmayer, Komponist Wolfgang Schnitzer, Michael Armingeon, Sven Edler und Steffen Hollenweger. Da entstanden vor einer – vielleicht etwas zu klein bemessenen Videoleinwand – beeindruckende Bilder aus Farbe und Licht, während Armingeon seine Hände spielerisch über einen Bildschirm gleiten ließ. Da tanzten kleine weiße oder rote Teilchen im Schwarmverhalten, wurden zu Notenpixeln und erzeugten Töne. Da verwandelten sich grafische Objekte mit Hilfe modernster Technik wie Echo, Hall, Verzerrer und Filter in bunte Bilder. Hallmayer zitierte, rezitierte und schrie Texte von Gropius, Mies van der Rohe, Oskar Schlemmer und Hannes Mayer ins Mikrofon. Oder er ließ sie, am Suchlauf eines alten Radios drehend, einfach als O-Ton abspielen. Er hatte diese Auszüge wohl gewählt. Die Künstler leisteten ihren Beitrag dazu, Lust zu machen auf mehr, Möglichkeiten nachzuspüren und sich einzulassen auf Unbekanntes. Prinzip Mut. (Erika Rapthel-Kieser )
    Schwarzwälder Bote, 02.10.2017
  • Die Stimmen der Bauhaus-Größen sind Kern des Werks. mal erklingen sie rezitiert, diejenigen von Gropius auch  im Originalton nach einer Aufnahme aus dem Jahr 1968. Die musikalische Verarbeitung der Worte erfolgt sehr artifiziell und experimentell - an sich ist das Bühnenstück musikalisch sehr anspruchsvoll. Im insgesamt neunteiligen Hörstück wechseln schwerpunktmäßig instrumentelle Parts mit experimentellen: Schnitzer und Armingeon zaubern Klang- und Bildspektakel: Schnitzer erzeugt mit alltäglichen Gegenständen Geräusche auf einer Platte, die den Klang aufnimmt, der dann live elektronisch weiterentwickelt und verfremdet wird. [...]. Für die visuellen Effekte ist Armingeon zuständig. Die Formen und Farben auf der Leinwand reagieren auf den Klang. Mal zerlegen sich Strukturen kaleidoskopartig, mal organisch. Das ist sehr effektvoll.  Obwohl kaum szenische Handlung im knapp einstündigen Stück vorgesehen ist und die Klangbilder lose aneinandergeknüpft sind, gelingt es dem Quintett, Spannung zu halten und Dramatik zu erzeugen. Die komplizierte Koordination auf der Bühne meistern sie souverän. Wie mit Ruhe Spektakel entstehen, ist beeindruckend. Das Stück zeigt auch auf, was wir aus den Ideen der berühmten Kunstschule für die Gegenwart mitnehmen können: Die Zuversicht und der Glaube daran, dass außerordentliche Dinge entstehen können.  (Moritz Siebert)
    Schwäbisches Tagblatt, 02.10.2017

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Eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals 100 Jahre Pausa –  100 Jahre Bauhaus  
gefördert durch die Kulturstiftung des Bunds im Fonds Bauhaus heute.

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