„Der verreckte Hof hatte erst vor wenigen Jahren Uraufführung, wird seither aber recht munter landauf, landab gespielt. Ja, aber noch nie so, dass jeder der vier Schauspieler im fliegenden Wechsel die Hauptfigur stiftet! So kommt es gelegentlich zu interessanten Rollenüberblendungen. Das schräge der Biermeier-Inszenierung trifft genau. Mehr Bedeutung, mehr Ernst ohne die schützende Schale der Bauernklamotte hätte dieses Stück ähnlich zerstört wie die heutige Welt den traditionellen Hof. Die Songtexte führen nochmal im Kern vor, was die gesamte Stücksprache auszeichnet: Spielerisch, roh, manchmal knapp daneben holpernd, irgendwie hingeschustert, was die Sache so lebendig wie eben frisch improvisiert klingen lässt. Thomas Unruh schafft den ein oder anderen Chorgesang, der wie eine schöne, vorrübergehende Lichtstimmung über die Inszenierung huscht. Irgendwo zwischen Programmmusik, Moritaten, Blues und Volksmusik. Der Bayer Christoph Biermeier hat das rechte Gespür für den Bayer Georg Ringsgwandl: In lustiger, frecher Schwank, knallvoll mit Moral, aber ohne je damit hausieren zu gehen“. (Peter Ertle)