Für Comedy ist das viel zu poetisch, für Kabarett viel zu philosophisch und für Hochdeutsche natürlich viel zu schwäbisch – obwohl man auch das Oettinger’sche Honoratioren-Schwäbisch beherrscht oder gar den englischen Neusprech all der Wichtigtuer und hier und da Häppchen von Hochsprache einflicht. Sie stehen auf den starken Schultern eines Sebastian Blau oder eines Thaddäus Troll, vielleicht auch eines Willy Reichert oder anderer Texter, und schauen auf „ihr Sach“ herab, ihre so grobe und derbe wie feine und zarte Sprache, auch auf die Lebensart der Schwaben samt allen ihren gewiss nicht nur frei erfundenen Schrullen und Klischees. Von „d’r Alb ra“ schauen sie mit stillem Stolz auch in die Ebene, auf die Niederungen der weiten Welt herab, auf den „halben Globus“, der sich um die unverrückbare Achse der Heimat dreht. Übermütig abgedreht kommt eine Wortspielerei um die „Henna do henna“ und ihren „Gockeler do dussa“ daher, fast sentimental besingen sie die rauh verschneite Alb und die Wonnen des warmen Federbetts, das Schätzle im Arm, in einem „Winterlied“. Und der hohl eitle Heimatdichter Schäfer wird mit seiner „Ode an den Wald“ oder seiner absolut wortgetreuen Übertragung von Schillers „Glocke“ ohne viel Federlesens und ohne große Worte abgefertigt, ganz lakonisch, ja geradezu maulfaul treffsicher. Mit einem Appell an den Mut zum Faulenzen bei all dem Schaffen und Sparen, zum „au no lääba!“ zwecks dem letzten „Hemmad“, dem bekanntlich die Taschen fehlen, beschließt das Duo unter höchst spendablem Beifall die erste Hälfte. Ein paar gebrochene Idyllen um Schleichwege, Feldkreuze und Herbstnachmittage zeigen nach der Pause den ganzen Reichtum, die Nuancen, Farben, Schattierungen und die Melodik des Dialekts. Dem Duckmäuser wird ein Denkmal gesetzt, und selbstverständlich geht es auch mal robust und gröber zur Sache. Nicht einmal bruddelnd oder scheltend, sondern manchmal auch in schierer schwäbischer Daseinsfreude: „an Granada-Schlag Spätzle mit on ohne Soß‘ uff oin Schlag – obacha!“ (Martin Bernklau)
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