Dietlinde EllsässerSchauspielerin, Regisseurin
Zu sehen in
Alb-traum
Entfernte Landschaft
„Die Steine sind die Diamanten der Armen.“
Alb, eine karge Gegend mit einer eigenen Sprache, glei um’s Eck. Und doch weit weg. Jetzt, heute, ist sie mir wie eine Freundin, mit weichen Hügeln, einer klaren Quelle, einem Elefantenbaum und einem Wind, der einem den Kopf wäscht und sekundenlang das Gefühl gibt, als könnte man fliegenm einfach so steil in den klarblauen Himmel hinein.
Ich erinner mich, die „Hex“, lang, lang ist’s her, da war immer dieser bohrende Schmerz zwischen den Schulterblättern, genau da, wo die Schöpfung am Flügel malte, und sich jetzt Sehnsüchte stauten, geflügelte Leidenschaften, die ausbrechen wollten, wenigstens einen Flügelschlag lang. Da fing das Theater an. Theater als Lebensform, und das auf der Alb, Visionen von Liebe und Freundschaft, die über den heimatlichen Kartoffelacker hinauswuchsen.
… Der Beginn einer neue Epoche, wo ich doch tief drinnen ein scheues Reh bin, das am allerliebsten auf ungesehenen Wegen durch die Wälder streift, anstatt lauthals auf die Theaterbühne zu stolpern. Ja, ich wollte spielen, singen, Komödiantin sein, ich war verliebt in den Kitsch, wurde übermütig und war eine schäumende Dilettantin mit einem beharrlichen Glauben an die Zeit, in der es für mich lange, rote Rosen regnen würde.
Was bleibt ist die Liebe, die Liebe zu den Anfängen, die Liebe zum „Mutterhaus“, dem der Theaterschutzengel hold bleibe und die Hingabe zu Geschichten, die mir entschlüpfen und ans Licht wollen, bereit zum Flug über die Alb hinaus. Heimwärts. Glück auf.
Dietlinde hat am Theater Lindenhof folgende Stücke inszeniert:
Der Feierabendbauer, Buch & Regie (2016)
Wieder Dahoim, Poliakoffs Eventkapelle 2 (2015)
Schwäbische Schöpfung samt Sündenfall (Szenische Einrichtung, 2014)
Hochzeitslose (2011)
Im Chaos und mittendrin wir, Schultheaterwerkstatt (1994)