ErzählBar mit Sophie von Bechtolsheim
Am 20. Juli 1944, versuchte der Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hitler mit einer Bombe zu töten. Das Attentat scheiterte, Stauffenberg und seine engsten Mitverschworenen wurden noch am selben Abend standrechtlich erschossen. Seine Frau Nina und die gemeinsamen Kinder, die im schwäbischen Lautlingen Schutz gesucht hatten, wurden in Sippenhaft genommen. 80 Jahre nach dem Attentat sprechen wir mit Sophie von Bechtolsheim, einer Enkelin des Hitler-Attentäters über den Familienmenschen, aber auch über die Widerstands-Ikone Stauffenberg:
Was bewegte diesen Mann zu seiner Tat? Warum wurde er nach dem Krieg dafür erst gehasst, später verehrt? Und wie ist es möglich, dass ausgerechnet die Neue Rechte Stauffenberg heute als Identifikationsfigur vereinnahmt?
Die Historikerin Sophie von Bechtolsheim hat sich intensiv mit ihrem Großvater und der Geschichte rund um das Attentat beschäftigt. 2019 erschien ihr Buch „Stauffenberg – mein Großvater war kein Attentäter.“ In einem 2021 erschienenen Buch „Stauffenberg. Folgen: Zwölf Begegnungen mit der Geschichte“ spricht sie mit Zeitzeugen, Kindern, Enkeln und Urenkeln über Lebensläufe in Zeiten des Nationalsozialismus. Aus welchen Motiven handelten die Menschen? Welche äußeren Umstände waren entscheidend? Und über die große Frage, wie viel Freiheit der Einzelne bei der Bestimmung seines Lebens hat.