Ein Stück über Liebe von zwei Menschen
Liebe ist nicht nur einfach ein Gefühl. Liebe ist etwas, was wir tun. Sie zeigt sich in dem, wie sich zwei Menschen in Beziehung setzen. Immer wieder neu, immer wieder anders. Aber woher wissen wir, wie Liebe geht? Wir kopieren unsere Eltern und nahen Bezugspersonen, adaptieren Bilder, die wir aus Filmen und Bücher aufgenommen haben. Und die Gesellschaft normiert und bevorzugt bestimmte Formen der Beziehung. Diese vorgelebten Geschichten von Liebe wollen wir auf der Bühne hinterfragen und neu verhandeln. Denn Liebe kann gelernt, auch neu gelernt und geübt werden. Sich selbst und andere kennen und lieben zu lernen, ist ein Prozess. Wir suchen an diesem Abend nach eigenen Antworten auf die Frage: Wie wollen wir lieben? Wir setzen uns in Beziehung, verhandeln unser Miteinander, singen und tanzen, versuchen ehrlich zu kommunizieren und zuzuhören, teilen Ängste und Schamgefühle, Fragen und Zweifel, suchen nach gemeinsamen Räumen, Wegen und Begriffen. Wir machen Angebote, spielen im Licht der Bühne Möglichkeiten durch. Wir wollen einen Raum eröffnen, in den das Publikum mit seinen Erfahrungen hineintreten und Bezüge zum eigenen Leben herstellen kann.
Eine Stückentwicklung von Sophie Eglin und Rino Hosennen
Es spielen: Sophie Eglin & Rino Hosennen
Regiehospitanz: Leif Heinz
Dauer: 70 Min, keine Pause
Premiere: 24. Okt. 2024
Programmheft: Programmheft-What-is-Love-web
Pressestimmen
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Es ist berührend, wie sie an sich selbst und an der Liebe des jeweils anderen zweifeln, um sie ringen und bitten. Wie sie sich dem Urteil der Anderen, der Außenwelt ausgesetzt sehen. (…) Der Text, zuweilen von Klavierakkorden unterlegt, ist von ausgesuchter Gewöhnlichkeit, fast Banalität. Doch genau das ist es, weshalb sich viele der Paare – jeden Alters – im Publikum immer wieder anschauen. Und dieses Normale, allen Geläufige und Bekannte erfährt durch starkes Schauspiel in kleinen Szenen, Gesten und Bewegungen, durch Dialoge in geschulter Sprache eine Überhöhung zur Kunst, zur Bühnenkunst, ins Gültige. (Martin Bernklau, https://cul-tu-re.de/)
cul-tu-re.de, 26.10.2024
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Sie umkreisen sich, schmeicheln einander, versuchen sich zu öffnen. Ihm fällt es schwer, mit negativen Gefühlen zu ihr zu kommen. Hosennen sinniert über den Umgang mit Gefühlen und deren gesellschaftliche Sanktionierung. Letztlich wissen sie auch nach drei Jahren noch nicht, wie Liebe geht – denn dafür braucht man ein ganzes Leben, und auch im Alter bleibt man oft ratlos. Rollenerwartungen, die Eingebundenheit in gesellschaftliche Zwänge, die Mauer im eigenen Ich, die Hoffnung, die Welt verändern zu können, wie man sich frei fühlen kann – es sind große Fragen, die in diesem etwa einstündigen Bühnenstück verhandelt werden. Letztlich ist die Liebe so etwas wie ein Sprung ins kalte Wasser . (Matthias Reichert)
Schwäbisches Tagblatt, 05.11.2024
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Es ist ein Stück von exemplarischer Offenheit, sehr persönlich, umgesetzt mit großem Engagement. Sophie Eglin und Rino Hosennen bringen alles auf die Bühne: die Hoffnung, die Schwärmerei, die Krisen, die Wut, die Selbstaufgabe, die Erschöpfung, die Unsicherheit, die Sprachlosigkeit, die schiere Überwältigung durch das Gefühl. Dazu braucht es Mut. „What is Love?“ ist keine Paartherapie, sondern die Erkundung eines großen Feldes. Die Zuschauer müssen sich mitunter betroffen fühlen, denn was die Schauspieler, die sich selbst spielen, aussprechen, gilt für alle. Deshalb ist es komisch, nachvollziehbar und anrührend. (Thomas Morawitzky)
Reutlinger Generalanzeiger, 26.10.2024