Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
Ein Theaterstück von Hannes Stöhr
Die Berliner Regisseurin Lotte (Linda Schlepps) möchte mit ihrer Tingeltangel-Theatergruppe „Marlene in Hollywood“ inszenieren. Die Hauptrolle der Marlene soll ihre geheimnisvolle Freundin Mathilde (Kathrin Kestler) übernehmen. Wolfgang (Cornelius Nieden), Bernd (Berthold Biesinger) und Luke (Luca Zahn) begeben sich in die Rollen der vielen Männer und Frauen, der Weggefährten und -gefährtinnen wie Josef von Sternberg, Friedrich Hollaender, Carl Laemmle, Emil Jannings, Jean Gabin, James Gavin, Mercedes de Acosta, Claire Waldoff, Lola Lola, Erich Maria Remarque, Erik Charell, Margo Lion, Billy Wilder, Gary Cooper, John Wayne, Fritz Lang, James Stewart, Greta Garbo, Édith Piaf und David Bowie.
Das dokumentarische Stück von Hannes Stöhr beleuchtet die große Filmdiva Marlene Dietrich, die ihre Liebe zu Frauen und Männern zelebrierte. Marlene provozierte und verzauberte mit ihren Auftritten die ganze Welt. Im Exil unter Palmen engagierte sich „Die Dietrich“ für Geflüchtete nach Los Angeles, welches zu „Weimar on the Pacific“ wird. Rollenangebote der Nazis lehnte der Weltstar Marlene kategorisch ab. Im zweiten Weltkrieg singt „Captain Dietrich“ für die Soldaten der Alliierten. Zusammen mit der Berliner Tingeltangel-Theatergruppe laden wir Sie ein zu einer Zeitreise durch die Musik- und Filmwelt Marlenes und die aufgewühlten 30er und 40er-Jahre.
Figuren:
Marlene Dietrich, Mathilde Kathrin Kestler (Gesang)
Josef von Sternberg, Claire Waldoff, James Gavin, Mercedes de Acosta, Lotte u.a. Linda Schlepps (Gesang)
Friedrich Hollaender, Wolfgang Cornelius Nieden (Gesang, Klavier, Akkordeon)
Emil Jannings, Carl Laemmle, Jean Gabin, Bernd u.a Berthold Biesinger (Gesang, Klarinette)
Erik Charell, Gary Cooper, Erich Maria Remarque, VJ Luke u.a Luca Zahn(Gesang, Trompete)
Buch & Regie: Hannes Stöhr
Musik: Wolfram Karrer
Szenenbild- Kostüm: Maria Martínez Peñja
Dramaturgie: Stefan Hallmayer
Regieassistenz: Peter Höfermayer
Regiepraktikum: Martin Kuznetsov
Historische Fotos: Deutsche Kinemathek – Marlene Dietrich Collection Berlin
Probenfotos: Wolfgang Schmidt (www.wolfgang-schmidt-foto.de)
Programmheft: Programmheft als PDF
Dauer: ca. 120 Minuten, mit Pause
Premiere: Do, 4. Mai 2023, Theater Lindenhof, Melchingen
Öffentliche Probe: Di. 2. Mai 2023
Diese Produktion wurde mit Hilfe unseres Fördervereins möglich gemacht. Vielen Dank!
Wir bedanken uns bei der Deutschen Kinemathek und der Marlene Dietrich Collection Berlin für die freundliche Unterstützung.
Pressestimmen
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Und so haben wir es bei "Marlene in Hollywood" schauspielerisch und vom Genre, der Form her, mit einer netten, manchmal komischen, überaus charmanten Bauernmalerei zu tun, die vom Stückinhalt her wiederum eine Dietrich-Doku mit den Mitteln des Theaters ist. Hier ist sie, ist das Stück, so gut, dass es getrost allen Schulklassen empfohlen werden sollte. Denn es steckt alles drin, die politischen Umstände in Deutschland, die massenhafte Emigration in die USA, die Lebensstationen, Liebschaften und schauspielerische Entwicklung der Dietrich. Mit der queeren Thematik und dem ersten Kuss zwischen zwei Frauen in einem Hollywoodfilm ist man sowieso absolut en vogue. [...] Mit manch eingeblendeter Original-Filmszene, Filmplakaten (manches stellen sie fast nach) und etlichen Songs gewinnt man zusätzlich dokumentarischen und revuehaften Charakter, die Zutaten für einen erfolgreichen Abend stimmen also. (Peter Ertle)
Schwäbisches Tagblatt, 06.05.2023
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Hannes Stöhrs Stück „Marlene in Hollywood. Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ am Theater Lindenhof in Melchingen ist vieles. Ein Zeitportrait, ein Liebesreigen. Eine Antikriegserzählung auch. Vor allem aber eine Annäherung an Marlene Dietrich (1901-1992), mit der sich Hollywood-Glanz, eine als „Weimar am Pazifik“ titulierte Phase deutsch-amerikanischer Kulturgeschichte und queerer Aufbruch verbinden. […] Prall und ergreifend wird der Theaterabend vor allem in der zweiten Hälfte, in der es den Schauspielerinnen und Schauspielern gelingt, ihr Potenzial auszuspielen. Berthold Biesinger, der als Bernd schmollt, weil die anderen seine Darstellung von John Wayne nicht zu würdigen wissen, sei da als Beispiel genannt. „Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin“ singt das Ensemble ganz schlicht und berührend. Auch Friedrich Hollaenders Lied „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ wird gut mit Marlene Dietrichs Charakterisierung verknüpft. [….] Ausstatterin María Matínez Peñja schafft mit den von ihr gestalteten Kostümen Momente nahezu perfekter Illusion. (Christoph Ströhle)
Reutlinger Generalanzeiger, 06.05.2023