Nach dem Roman von Claudia Schreiber in einer musikalischen Bühnenfassung von Heiner Kondschak

Auf einem abgelegenen, hoffnungslos verschuldeten Bauernhof lebt die burschikose und eigenwillige Emma. Mit ihren Schweinen, die sie in ganz eigener Manier selbst schlachtet, hat sie sich auf dem Hof eingerichtet und behauptet sich gegen die Anfeindungen der Außenwelt mit Pragmatismus und Selbstständigkeit.
Dennoch träumt sie von einem andern, erfüllten Leben. “Lieber Gott mach mich reich oder glücklich“ lautet ihr tägliches Gebet. Mit großem Knall wird eines Nachts beides Wirklichkeit. Der sterbenskranke Max will sich seinen letzten Wunsch erfüllen, fliegt aber auf seiner Flucht mit gestohlenem Geld und geklautem Auto aus der Kurve und landet direkt auf dem bäuerlichen Anwesen. Auf einen Schlag hat Emma nun eine Plastiktüte voller Dollars in Händen und einen Mann im Bett. Ihr herbei gebetetes Glück bleibt aber nicht ungestört, der bestohlene Autohändler sucht Geld und Wagen und auch der schon lange vergebens um Emma werbende Ortspolizist geht den Unfallspuren nach.

Der erfolgreiche Roman von Claudia Schreiber, der auch fürs Kino verfilmt wurde, ist Drama und modernes Märchen, Krimi und wundervoll skurrile Liebesgeschichte in einem. Manchmal drastisch-derb und gleichzeitig sehr einfühlsam, saukomisch und ohne Scheu vor den großen Themen. Eine Geschichte, die von der Suche nach dem Glück angetrieben ist, vom Sterben handelt und die unbändige Lust auf Leben erzählt.

 

Infos


85 Minuten ohne Pause
, Heiner Kondschak
Regie: Heiner Kondschak
Bühne und Kostüm: Ilona Lenk
Bühnenanweisung Emmas Glück
   Premiere: 22.10.2015, Theater Lindenhof Melchingen

Pressestimmen

  • Das Ensemble bewegt sich mit schlafwandlerischer Sicherheit zwischen den Polen „saukomisch“ und „todtraurig“ und kann dabei alle Register seines Könnens ziehen. Geradezu brillant aber ist Linda Schlepps in der Rolle der selbstbestimmten, aber hochverschuldeten Jung-Bäuerin (…) Bühnenbildnerin Ilona Lenk hat einen Rahmen geschaffen, der Raum lässt für das, was angedeutet werden muss und trotzdem jegliches Umbauen erspart. Auch das eine Meisterleistung.
    Schwarzwälder Bote vom 24.10.2015
  • Den Roman „Emmas Glück“ von Claudia Schreiber hat Heiner Kondschak mit viel Musik und wenig Worten in eine medodiedramatische Tragikomödie verwandelt: Karg, schlicht und trotzdem kräftig.
    Hohenzoller Zeitung vom 24.10.15
  • Ein modernes Märchen ohne platte Moral. Durch Musik nicht verklärt, doch poetisch aufgeladen. Von Kondschak mit Sinn fürs Bodenständige inszeniert und bis in Details – etwa Ilona Lenks Bühnenbild und Kostüme – liebevoll gestaltet. (…) Durch musikalische Überleitungen, szenische Grundierung und den Chor als Erzähler und  Kommentator fühlt man sich als Zuschauer an die Hand genommen, eingeladen, mit Kondschaks Melodien und Liedtexten im Traurigen Lebensbejahendes zu erkennen, im Heiteren das existenziell Bedrohte.
    Reutlinger Generalanzeiger vom 24.10.2015